Bundestag erhöht Faktionen-Finanzen trotz weniger Abgeordneter und Faktionen

Admin User
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Eine Gruppe von Menschen, die für ein Foto posieren, mit sechs Männern mit Hüten, Bäumen im Hintergrund, einem Unterstand auf der linken Seite und Gras unten.

Bundestag erhöht Faktionen-Finanzen trotz weniger Abgeordneter und Faktionen

Bundestag erhöht Fraktionsmittel trotz weniger Abgeordneter und Fraktionen

Teaser: Trotz sinkender Abgeordnetenzahl und der Auflösung der FDP-Fraktion sowie der BSW-Gruppe steigen die Mittel für die verbleibenden fünf Bundestagsfraktionen. Das berichtet „Der Spiegel“. Der Haushaltsausschuss beschloss einstimmig, die Zuwendungen für 2026 auf 141,6 Millionen Euro anzuheben. Für das laufende Jahr 2025 waren die Mittel bereits [...]

Artikel: Die Finanzierung der fünf verbleibenden Bundestagsfraktionen wird 2026 auf 141,6 Millionen Euro steigen. Die Erhöhung erfolgt, obwohl die Zahl der Abgeordneten von 733 auf 630 gesunken ist und die FDP-Fraktion den Bundestag 2024 verlassen hat. Kritiker werfen dem Parlament vor, mit der Aufstockung die Erwartungen an Einsparungen nach der Verkleinerung des Hauses zu ignorieren.

Der Haushaltsausschuss billigte die höheren Mittel für 2026 ohne Gegenstimmen. Bereits 2025 waren die Zuwendungen auf 137,8 Millionen Euro gestiegen – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren. Zwar war der ursprüngliche Entwurf für 2026 vom Wegfall der FDP ausgegangen, die 2024 noch 18,44 Millionen Euro erhalten hatte, doch die Endsumme fiel dennoch höher aus.

Zur Begründung verwies der Bundestag auf gestiegene Personalkosten für Fraktionsmitarbeiter. Die Finanzierungsregeln sehen feste Kategorien vor, darunter Grundbudgets, aufgabenbezogene Ausgaben und Verwaltungskosten, die an die allgemeine Haushaltsentwicklung des Bundes angepasst wurden – inklusive einmaliger Indexierungen und höherer Sachausgaben. Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, kritisierte die Entscheidung scharf: „Nach der Verkleinerung des Parlaments hätten die steuerfinanzierten Zuschüsse sinken müssen – nicht steigen.“ Die Kanzleramtskommission hingegen betonte, die Anpassungen folgten notwendigen Aktualisierungen der gesetzlichen Haushaltsansätze und seien keine pro-Sitz-Berechnung.

Die Gesamtförderung für 2026 beläuft sich damit auf 141,6 Millionen Euro – ein weiterer jährlicher Anstieg. Die Entscheidung reiht sich in die allgemeine Ausweitung des Bundeshaushalts ein, obwohl der Bundestag mit weniger Abgeordneten und Fraktionen auskommt. Die Mittelaufstockung stößt bei Verbänden, die eine strengere Kontrolle der Staatsausgaben fordern, auf Kritik.