Warum bald einige Grundstücke Tag und Nacht von Fremden genutzt werden

Warum bald einige Grundstücke Tag und Nacht von Fremden genutzt werden

Warum bald auch nachts Fremde auf Grundstücken unterwegs sein könnten

Vorbereitende Kartierungen in Wolfenbüttel – Stadtanzeiger kündigt weitere Arbeiten an

Ab dem 1. Februar 2026 führt die TenneT TSO GmbH in Wolfenbüttel ökologische Kartierungsarbeiten durch. Die bis Ende Juli dauernden Erhebungen sind Teil eines großen Infrastrukturprojekts: dem Bau einer neuen 380-Kilovolt-Freileitung. Grundstückseigentümer:innen in der betroffenen Region müssen den Zugang für diese gesetzlich vorgeschriebenen Begutachtungen gewähren – geregelt im Energiewirtschaftsgesetz.

Die Untersuchungen sind Bestandteil des Bundesbedarfsplans sowie des Projekts „Ostfalen-Achse“, zu dem auch der Neubau von Umspannwerken in Twieflingen und Liebenburg gehört. Ziel ist es, Lebensraumtypen, Artenvorkommen und ökologische Besonderheiten zu dokumentieren, um Naturschutz- und Biodiversitätsplanungen zu ermöglichen.

Die Vor-Ort-Begehungen können zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden dauern und finden tagsüber wie nachts statt. Einige Grundstücke könnten mehrmals aufgesucht werden. Die Methoden passen sich den jeweiligen Standorten an; der Zugang erfolgt zu Fuß oder mit Standardfahrzeugen, um Bodenverdichtungen zu minimieren. Mit den Arbeiten beauftragt sind die Firmen Frölke & Sporbeck GmbH & Co. KG sowie Ökoplan Tillmann Pritzkow GbR – Faunistische Dienstleistungen, die über spezielle Expertise in der faunistischen Kartierung (etwa von Fledermäusen, Vögeln und Reptilien) verfügen. Beide Unternehmen erfüllen die Anforderungen an Genehmigungen, Fachwissen, Verfügbarkeit und Kosteneffizienz.

Rechtliche Grundlage bildet § 44 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes, der Grundstückseigentümer:innen und Nutzer:innen verpflichtet, notwendige Messungen und Vorbereitungsarbeiten zu dulden. TenneT sichert zu, mögliche Schäden zu beheben oder auszugleichen.

Die Kartierungen liefern essenzielle Daten für den Artenschutz und die Infrastrukturplanung. Betroffene Grundstückseigentümer:innen erhalten vorab Informationen und haben Anspruch auf Entschädigung bei Beeinträchtigungen. Die Ergebnisse fließen in die weitere Entwicklung der Ostfalen-Achse ein – unter Berücksichtigung ökologischer Belange.