Sieben Bundesländer kämpfen gemeinsam für günstigere Strompreise vor der Energieministerkonferenz

Bislang 170 neue Windkraftanlagen in diesem Jahr - Sieben Bundesländer kämpfen gemeinsam für günstigere Strompreise vor der Energieministerkonferenz

Energieminister aus sieben deutschen Bundesländern bündeln ihre Kräfte, um vor der Energieministerkonferenz in Stralsund günstigere Strompreise durchzusetzen. Darunter meldet sich auch Niedersachsens Minister Christian Meyer zu Wort – er spricht sich gegen die Pläne der Bundesregierung für neue Gaskraftwerke aus. Der Vorstoß erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Länder den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, wobei Niedersachsen bei der Windkraft federführend ist.

Niedersachsen bleibt unangefochten das windenergiestärkste Bundesland Deutschlands: Rund 6.400 Windräder sind bereits in Betrieb. Allein 2025 gingen 170 neue Anlagen ans Netz, zudem wurden Genehmigungen für 640 weitere Windparks erteilt. Die Region erzeugt mittlerweile mehr Ökostrom, als sie selbst verbraucht.

Brandenburg folgt mit 4.145 Windrädern auf Platz zwei, während Nordrhein-Westfalen mit 3.910 Anlagen den dritten Rang belegt. Unterdessen gehört Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann zu den Fürsprechern einer Senkung der Stromsteuer, um die Belastung für alle Verbraucher zu verringern.

Meyers Widerstand gegen neue Gaskraftwerke erhöht den Druck auf die Bundespolitik. Die Ministergruppe will ihre Vorschläge noch vor der Stralsunder Konferenz finalisieren, auf der die Strompreise und die Energieinfrastruktur im Mittelpunkt stehen.

Der Vorstoß für günstigeren Strom kommt zu einer Zeit, in der Länder wie Niedersachsen den Windkraftausbau beschleunigen. Mit Hunderten neuer Anlagen und erteilten Genehmigungen übersteigt die Ökostromproduktion der Region inzwischen den lokalen Bedarf. Die Ergebnisse der Stralsunder Gespräche könnten die künftigen Energiepreise prägen – und damit auch den Ausstieg Deutschlands aus fossilen Brennstoffen.