Wie Hamburgs Künstler und Arbeiter dem Faschismus der 1930er trotzten

Admin User
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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text darüber.

Wie Hamburgs Künstler und Arbeiter dem Faschismus der 1930er trotzten

Wenn der Faschismus kommt

Teaser: Ist es schon gestern? Wie war es, als der deutsche Faschismus immer mächtiger wurde? Anja Kampmann und Heinz Jürgen Schneider gehen dieser Frage in zwei neuen historischen Romanen über das Hamburg der 1930er-Jahre nach.

Datum: 9. Dezember 2025, 07:39 Uhr

Zwei neue historische Romane lassen das Hamburg der 1930er-Jahre wiederaufleben und beleuchten jeweils aus unterschiedlicher Perspektive den Aufstieg des Faschismus. Anja Kampmanns „Wut ist ein heller Stern“ und Heinz Jürgen Schneiders „Rote Flotte“ tauchen ein in die turbulente Vergangenheit der Stadt, in der Widerstand und Unterdrückung aufeinandertrafen. Während Kampmanns Buch gerade mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet wurde, erschien Schneiders Werk zu Beginn des Jahres eher leise.

Im Mittelpunkt von Kampmanns Roman steht Hedda, eine Varieté-Künstlerin, die zwischen der Faszination der Bühnenwelt und ihrem wachsenden politischen Bewusstsein hin- und hergerissen ist. Als die Nationalsozialisten ihre Macht in Hamburg ausbauen, sieht sie sich direkten Bedrohungen durch das Regime ausgesetzt. Ihr Bruder Jaan, verzweifelt bemüht, ihre Flucht zu sichern, heuert als gefährlicher Harpunier auf einem Walfänger an, um ihr Überleben zu finanzieren.

Kampmanns preisgekrönter Roman lenkt den Blick auf ein weniger bekanntes Kapitel der Hamburger Geschichte. Schneiders „Rote Flotte“ mag zwar weniger Beachtung gefunden haben, bietet aber eine detaillierte Schilderung des frühen kommunistischen Widerstands. Gemeinsam werfen die Bücher ein Licht darauf, wie einfache Menschen dem Aufstieg des Faschismus in Deutschland der 1930er-Jahre begegneten – oder von ihm zermalmt wurden.