Thüringer Wirtschaftsverbände betonen politische Neutralität trotz AfD-Debatte

AfD-Bearbeitung: Verbände fühlen sich der Neutralität verpflichtet - Thüringer Wirtschaftsverbände betonen politische Neutralität trotz AfD-Debatte
Wirtschaftsverbände in Thüringen bekräftigen politische Neutralität inmitten wachsender Debatte
Die Diskussion war entfacht worden, nachdem der Verband der Familienunternehmer erstmals Gespräche mit der AfD aufgenommen hatte. Mehrere große Unternehmen hatten daraufhin aus Protest ihre Mitgliedschaft in der Organisation gekündigt.
Auslöser der Kontroverse war die Ankündigung des Verbands der Familienunternehmer, sich mit der AfD auszutauschen. Als Reaktion darauf beendeten die Drogeriemarktkette Rossmann und der Hausgerätehersteller Vorwerk umgehend ihre Mitgliedschaften.
Nun haben sich die Industrieverbände Thüringens zu ihrer Haltung geäußert. Cornelia Haase-Lerch, Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, betonte, dass ihr gesetzlicher Auftrag eine neutrale Position in der Parteipolitik verlange. Die Kammer verfüge über keine formalen Richtlinien für den Umgang mit der AfD und schließe deren Mitglieder nicht automatisch von Veranstaltungen aus.
Peter Höhne, Leiter der IHK Ostthüringen in Gera, schloss sich dieser Position an. Auch die IHK Südthüringen bestätigte, mit allen demokratisch gewählten Vertretern zusammenzuarbeiten, um die Interessen ihrer Mitglieder zu wahren. Die Handwerkskammer (HWK) Gera unterstrich ebenfalls ihre Pflicht zur Neutralität und habe Politiker aller im Parlament vertretenen Parteien zu ihren Veranstaltungen eingeladen.
In diesem Jahr nahmen mehrere Wirtschaftsverbände – darunter die IHK Erfurt, die IHK Ostthüringen, die IHK Südthüringen sowie verschiedene Handwerksinnungen – an Wahlkampfdebatten und Ausbildungsfeiern teil. Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John warnte später davor, dass Verbände populistische Bewegungen nicht unterstützen sollten.
Die Verbände halten daran fest, dass ihre Aufgabe darin besteht, mit allen rechtmäßig gewählten politischen Vertretern im Dialog zu stehen. Ihre Stellungnahmen erfolgen vor dem Hintergrund einer breiteren Debatte darüber, wie Wirtschaftsgruppen mit der AfD umgehen sollten. Die Diskussion dauert an, während Unternehmen und Politiker die Folgen einer solchen Zusammenarbeit abwägen.

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