Tempelverband Hamburg fühlt sich bei Hensel-Abschied diskriminiert

Tempelverband Hamburg fühlt sich bei Hensel-Abschied diskriminiert
Die liberale Gemeinde wurde nicht zur Abschiedsfeier für den scheidenden Antisemitismus-Beauftragten Hensel eingeladen – und fühlt sich erneut diskriminiert.
- Dezember 2025
Ein Streit um Repräsentation ist in Hamburg entbrannt, nachdem die liberale jüdische Gemeinde der Stadt von einer offiziellen Abschiedsveranstaltung für den Antisemitismus-Beauftragten Stefan Hensel ausgeschlossen wurde. Der Tempelverband, eine Gemeinde mit 350 Mitgliedern, wirft den Veranstaltern Diskriminierung vor, während die orthodox dominierte Jüdische Gemeinde Hamburg (JGH) als anerkannter jüdischer Partner des Senats teilnahm.
Auslöser der Kontroverse war die Nicht-Einladung des Tempelverbands zur Abschiedsfeier für Hensel im Hamburger Rathaus. Zu den Gästen zählten unter anderem die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und der JGH-Vorsitzende Philipp Stricharz – Vertreter der liberalen Gemeinde fehlten jedoch. Die Entscheidung über die Gästeliste traf maßgeblich Hensel selbst; der Senat erklärte, der scheidende Beauftragte habe bei der Auswahl der Teilnehmer freien Ermessensspielraum gehabt.
Bisher blieb eine Reaktion des Senats auf die Forderungen des Tempelverbands nach Transparenz und Gleichbehandlung aus. Hensels Amtszeit als Antisemitismus-Beauftragter endet Ende 2025 – die Spannungen um die Repräsentation innerhalb der Hamburger jüdischen Gemeinschaften bleiben damit ungelöst. Der Konflikt verdeutlicht die anhaltenden Gräben zwischen orthodoxen und liberalen jüdischen Gruppen in der politischen Vertretung der Stadt.

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