Söders SMR-Pläne spalten Politik: Atomkraft oder erneuerbare Energien?

Söders SMR-Pläne spalten Politik: Atomkraft oder erneuerbare Energien?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit seinem Vorschlag, kleine modulare Reaktoren (SMR) als kostengünstige Energielösung für Deutschland einzusetzen, eine kontroverse Debatte ausgelöst. Die Idee stößt bei politischen Vertretern auf sowohl Zustimmung als auch Kritik.

Söders Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund des globalen Strebens nach sauberer Energie. Befürworter argumentieren, dass SMRs im Vergleich zu herkömmlichen Reaktoren kleiner, sicherer und effizienter seien. Allerdings sind konkrete Details zum aktuellen Baufortschritt in Kanada – von Söder als Vorbild genannt – rar. Zwar prüfen Unternehmen wie First Hydrogen den Einsatz solcher Reaktoren, doch bisher gibt es dort noch keine betriebsbereiten Mini-Meiler.

Unterstützung erhält der Vorschlag von der AfD: Paul Schmidt und Rainer Kraft fordern, zunächst die bestehenden deutschen Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Nina Scheer (SPD) hingegen kritisiert Söders Plan scharf. Atomkraft, einschließlich SMRs, sei die teuerste Form der Energieerzeugung, so Scheer. Zudem verwies sie darauf, dass Kanada, oft als Vorreiter bei SMRs gelobt, bisher nur eine gültige Baugenehmigung bis 2035 erteilt habe.

Julia Verlinden (Grüne) bezeichnete Söders Vorstoß als Ablenkung von den eigentlichen Zielen – Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz. Stattdessen plädierte sie für den Ausbau der Windenergie, die ihrer Meinung nach günstigeren Strom und regionale Wertschöpfung ermögliche. Sepp Müller (CDU) riet zu einem zurückhaltenden Ansatz und sprach sich für technologieoffene Forschung aus, darunter auch eine intensivere Erforschung der Fusionsenergie. Luigi Pantisano (Linke) warf Söder vor, trotz der Risiken und fehlender Betriebserfahrung anderswo weiterhin auf fossile Energien und Atomkraft zu setzen.

Die Diskussion um Söders Vorschlag zeigt, wie komplex die deutsche Energiewende ist. Während die einen in SMRs eine tragfähige Lösung sehen, setzen andere auf erneuerbare Energien und eine vorsichtige, technologieoffene Forschung. Die Suche nach einer ausgewogenen, nachhaltigen und bezahlbaren Energiezukunft bleibt damit weiter im Fluss.