Neues Gesetz stoppt Einschüchterungsklagen gegen Journalisten und Aktivisten

Kabinett beschließt besseren Schutz gegen Einschüchterungsprozesse - Neues Gesetz stoppt Einschüchterungsklagen gegen Journalisten und Aktivisten
Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Einschüchterungsklagen
Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Einschüchterungsklagen
Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Einschüchterungsklagen
- Dezember 2025, 15:27 Uhr
Die Bundesregierung hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, das die Zivilgesellschaft besser vor strategischen Klagen gegen öffentliche Beteiligung (englisch: SLAPPs, Strategic Lawsuits Against Public Participation) schützen soll. Solche Klagen werden häufig eingesetzt, um Kritiker durch kostspielige und langwierige Gerichtsverfahren zum Schweigen zu bringen. Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) trieb die Umsetzung der EU-Anti-SLAPP-Richtlinie in deutsches Recht voran.
Das Gesetz sieht stärkere Schutzmechanismen für Betroffene vor, die mit unbegründeten Klagen überzogen werden. Gerichte erhalten künftig die Befugnis, Verfahren schnell abzuweisen, wenn deren Hauptzweck darin besteht, die öffentliche Debatte zu unterdrücken. Eine Klage wird als SLAPP eingestuft, wenn ihr vorrangiges Ziel darin besteht, die Teilnahme an Diskussionen von öffentlichem Interesse zu verhindern, einzuschränken oder zu bestrafen.
Zudem erhalten Gerichte neue Möglichkeiten, Kläger zu sanktionieren, die solche Verfahren einreichen. Sie können besondere Gebühren gegen diejenigen verhängen, die das Rechtssystem missbrauchen. Darüber hinaus können Kläger verpflichtet werden, vor Prozessbeginn eine Sicherheit für die voraussichtlichen Prozesskosten der Beklagten zu hinterlegen.
Um eine zügige Bearbeitung zu gewährleisten, werden SLAPP-Verfahren vor Gericht priorisiert behandelt. Urteile von Berufungs- und Obersten Gerichten in diesen Fällen werden automatisch veröffentlicht. Ziel ist es, künftige missbräuchliche Klagen durch Transparenz abschreckend zu wirken.
Journalisten, Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen sind besonders häufig von SLAPP-Klagen betroffen – oft durch mächtige Einzelpersonen oder Konzerne. Ministerin Hubig betonte, das Gesetz sei entscheidend, um die Pressefreiheit, die offene Debatte und diejenigen zu schützen, die sich zu Themen von öffentlichem Interesse äußern.
Die neue Regelung bringt das deutsche Recht in Einklang mit der EU-Anti-SLAPP-Richtlinie. Sie gibt Gerichten klarere Instrumente an die Hand, um missbräuchliche Klagen frühzeitig zu erkennen und abzuweisen. Betroffene erhalten damit wirksameren Schutz vor rechtlicher Einschüchterung, die darauf abzielt, sie zum Schweigen zu bringen.

Mehr als 500 ausstehende Klagen behindern die Bearbeitung von BAföG-Anträgen
Mehr als 500 ausstehende Klagen behindern die Bearbeitung von BAföG-Anträgen

Hier verdienen Allgäuer Gemeinden noch Geld
Die Klage über die Finanzkrise in Städten wie Kaufbeuren ist unbestritten. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Wo die Gewinne sind.



