Gala für Obdachlose: Zwischen Hilfsbereitschaft und Inszenierungskritik

Gala für Obdachlose: Zwischen Hilfsbereitschaft und Inszenierungskritik

Glanz, Glamour und Eigenwerbung

Teaser: Bei einer "Gala im Galastil" verteilen Prominente Essen an Obdachlose – eine geschmacklos inszenierte Aktion, die trotzdem Gutes bewirkt.

11. Dezember 2025

Eine vielbeachtete Wohltätigkeitsgala für Obdachlose in Berlin hat sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen. Organisiert von der Initiative Padar Humanitas sollte die Veranstaltung rund 120 wohnungslosen Menschen Wärme, Essen und Gemeinschaft bieten. Unter den Gästen waren Prominente, Politiker und Sozialunternehmer – doch der wahre Zweck der Aktion wird kontrovers diskutiert.

Das Konzept stammt von der deutschen Sozialunternehmerin und Stylistin Anna-Lena Schneider. Erstmals fand die Veranstaltung am 12. März 2019 im Kulturhaus Berlin-Mitte statt. Auch in diesem Jahr folgte man dem bewährten Format: eine Mischung aus Gala-Atmosphäre und direkter Hilfe für die Besucher.

Zu den prominenten Gästen zählte Prinzessin Xenia von Sachsen, die persönlich Essen an Obdachlose austeilte. Ihr Engagement wurde als "Zeichen des Respekts" beschrieben. Ebenfalls mit dabei war Dieter Padar, Gründer von Padar Humanitas und ehemaliger "Mr. German Sport", der die Veranstaltung maßgeblich mitgestaltete.

Weitere bekannte Persönlichkeiten waren der frühere Berliner Bürgermeister Michael Müller und Mario Rhode, Landesvorsitzender der Freien Wähler. Müller nutzte die Gelegenheit, um auf den dringenden Bedarf an mehr Schlafplätzen und Initiativen wie Padar Humanitas hinzuweisen.

Trotz aller guten Absichten kritisierten Beobachter die Veranstaltung als geschmacklose Show. Manche warfen den Teilnehmern vor, sie nutzten das Event eher zur Selbstinszenierung als für echte Nächstenliebe. Dennoch erhielten die Obdachlosen konkrete Unterstützung: Mahlzeiten, warme Kleidung und Alltagsgegenstände wie Zahnpasta, Mützen, Socken und isolierte Kühltaschen von Amazon.

Die Gala bot 120 wohnungslosen Menschen direkte Hilfe in Form von Essen, Wärme und Sachspenden. Während die Debatte über die Art der Durchführung weitergeht, bleibt unbestritten: Die Aktion brachte greifbare Erleichterung. Nun stellt sich die Frage, wie Veranstalter und Teilnehmer künftig zwischen Sichtbarkeit und nachhaltigem Engagement die Balance halten können.