"...der berühmte Rennfahrer"

"...der berühmte Rennfahrer"

„Die legendäre Rennfahrerin“

Teaser: Gertrude Eisenmann aus Hamburg war eine Pionierin im Radsport und Motorsport. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag der gebürtigen Engländerin zum 150. Mal.

Artikel: Gertrude Eisenmann durchbrach zu Beginn des 20. Jahrhunderts Barrieren im Radsport und Motorsport. Die 1875 in England geborene Sportlerin wurde in Deutschland zur Wegbereiterin – trotz der damals geltenden Verbote für Frauen im Rennsport. Ihre Erfolge umfassten Siege auf zwei und vier Rädern, obwohl weibliche Teilnehmerinnen offiziell ausgeschlossen waren.

Gertrude Rodda, wie sie mit Geburtsnamen hieß, kam am 21. Dezember 1875 in Littlehampton, England, zur Welt. Ende der 1890er-Jahre zog sie nach Hamburg und trat dem St. Georg Wanderlust Frauen-Radfahrverein bei. 1898 nahm sie am Radrennen von Hadersleben nach Hamburg teil – als einzige Frau im Teilnehmerfeld.

Doch bereits ein Jahr später erließ der Bund Deutscher Radfahrer ein Wettkampfverbot für Frauen. 1900 folgte der Welt-Radverband Union Cycliste Internationale (UCI) mit einem eigenen Verbot. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass Eisenmann offiziell über diese Beschränkungen informiert wurde, bevor sie sich dem Motorsport zuwandte. 1901 heiratete sie Max Eisenmann, einen Händler für Fahrräder und Automobile. Vier Jahre später gewann sie das anspruchsvolle 660-Kilometer-Rennen Eisenach-Berlin-Eisenach auf einem Neckarsulm-Motorrad – ein Triumph, der ihren Ruf als furchtlose Rennfahrerin festigte.

Eisenmann blieb auch im Motorsport eine Grenzgängerin: 1908 wurde sie als erste Frau Hamburgs Besitzerin eines Autos und startete damit bei Veranstaltungen wie der Prinz-Heinrich-Fahrt.

Trotz der Verbote in beiden Sportarten prägte Gertrude Eisenmann den Rennsport als eine der ersten weiblichen Pionierinnen. Am 15. Januar 1933 starb sie überraschend in Hamburg im Alter von 57 Jahren. Ihr Vermächtnis als eine der frühesten Wettkampf-Fahrerinnen bleibt unvergessen.