Debatte um Pflichtjahr: Soll der Dienst an der Gesellschaft für alle kommen?

Diakonie setzt auf Freiwilligkeit statt Wehrpflicht - Debatte um Pflichtjahr: Soll der Dienst an der Gesellschaft für alle kommen?
In Deutschland wird derzeit intensiv über die Zukunft des Wehrdienstes diskutiert. Die Diakonie, ein Wohlfahrtsverband, hat vorgeschlagen, ein verpflichtendes soziales Jahr für Männer und Frauen einzuführen. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem der Verteidigungsausschuss eine öffentliche Anhörung zum Wehrdienstmodernisierungsgesetz vorbereitet. Gleichzeitig setzt sich die Diakonie weiterhin für eine stärkere Förderung freiwilliger Dienste ein.
Annika Woydack, Regionalpastorin und Leiterin der Diakonie, ist überzeugt, dass freiwilliges Engagement der beste Weg ist, um junge Menschen zu motivieren. Sie betont, dass Engagement am besten funktioniert, wenn es auf Freiwilligkeit beruht. Die Diakonie vermittelt jährlich rund 900 Freiwillige in etwa 300 Einsatzstellen bei ihren Mitgliedsorganisationen in Hamburg. Ein Jahr in einer gemeinnützigen oder sozialen Einrichtung ermöglicht es jungen Menschen, Erfahrungen zu sammeln, die demokratische Kompetenzen stärken.
Das neue Wehrdienstgesetz, das voraussichtlich Anfang 2026 in Kraft treten soll, sieht derzeit eine freiwillige Meldung zur Bundeswehr vor. Sollte die freiwillige Rekrutierung jedoch nicht ausreichen, könnten junge Männer per Losverfahren zur Musterung ausgewählt und später ebenfalls durch Zufallsauswahl eingezogen werden. Dieser Vorschlag ging ursprünglich von CDU/CSU aus und wurde von der SPD unter bestimmten Bedingungen mitgetragen. Die öffentliche Anhörung des Verteidigungsausschusses zum Wehrdienstmodernisierungsgesetz ist für Montag im Bundestag angesetzt.
Ein verpflichtendes soziales Jahr für Männer und Frauen würde eine Änderung des Grundgesetzes erfordern und findet in einer aktuellen Umfrage des ZDF-Politbarometers eine Zustimmung von 50 Prozent. Die Diakonie würde ihre Rolle erfüllen, falls die Politik ein solches Vorhaben umsetzt. Die Diakonie Hamburg setzt sich jedoch weiterhin für eine stärkere Förderung freiwilliger Dienste ein, da sie diese als den wirksamsten Weg ansieht, junge Menschen einzubinden.

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