COPSY-Studie zeigt: Krisen lassen Schülerleistungen einbrechen und Konflikte eskalieren

COPSY-Studie zeigt: Krisen lassen Schülerleistungen einbrechen und Konflikte eskalieren
COPSY-Studie: Krisen belasten Schüler stark - Folgen: Leistungseinbrüche und mehr Konflikte in der Schule
COPSY-Studie: Krisen belasten Schüler stark – Folgen: Leistungsabfall und mehr Konflikte in der Schule
HAMBURG. Krieg, Terrorismus, wirtschaftliche Instabilität, Klimakrise – aber auch gesellschaftliche Spaltung und migrationsbezogene Debatten: All das
2025-12-06T12:53:30+00:00
Jugendliche in Deutschland sehen sich wachsenden psychischen Belastungen ausgesetzt, wie die aktuelle COPSY-Studie zeigt. Globale Krisen, gesellschaftliche Spannungen und persönliche Sorgen setzen ihrer mentalen Gesundheit stark zu. Forscher warnen, dass Ängste, Depressionen und Einsamkeit weiterhin deutlich über dem Niveau vor der Pandemie liegen.
Die von Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) geleitete Untersuchung offenbart tiefe Verunsicherung bei Kindern und Jugendlichen. Zu den größten Nachrichten aktuell zählen Kriege (70 %), Terrorismus (62 %), wirtschaftliche Instabilität (57 %) und die Klimakrise (49 %). Mehr als die Hälfte macht sich zudem Sorgen über gesellschaftliche Spaltung (56 %) und Migration (51 %).
Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen ab 14 Jahren: Bei ihnen haben depressive Symptome von 11 auf 17 Prozent zugenommen, Angststörungen stiegen von 20 auf 31 Prozent. Jugendliche aus benachteiligten oder bildungsfernen Haushalten berichten häufiger von Ängsten, Depressionen und einer geringeren Lebensqualität.
Einsamkeit ist zwar leicht zurückgegangen, bleibt mit 18 Prozent (vor der Pandemie: 14 %) aber auf hohem Niveau. Insgesamt bewerten 22 Prozent der jungen Menschen ihre Lebensqualität als beeinträchtigt. Die Studie zeigt zudem: Kinder, die sich große Sorgen um die Zukunft machen, haben ein 3,4-fach höheres Risiko, psychische Probleme, Ängste oder Einsamkeit zu entwickeln.
Trotz dieser Herausforderungen spielt künstliche Intelligenz (KI) bei der emotionalen Unterstützung kaum eine Rolle – nur 7 Prozent der Jugendlichen wenden sich damit an sie. Dagegen nutzen 77 Prozent KI für schulische Aufgaben oder Hausaufgaben, was ihren starken Einfluss im Bildungsbereich unterstreicht.
Die Ergebnisse verdeutlichen die anhaltenden Folgen globaler und persönlicher Unsicherheiten für die psychische Gesundheit junger Menschen. Da die Belastungen weiterhin über dem Vorkrisenniveau liegen, fordern Experten gezielte Hilfsangebote. Gleichzeitig wird klar: KI wird vor allem als Lernhilfe genutzt – weniger als emotionale Stütze.

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