Hessen alarmiert: Fast 5.000 Kinderunfälle auf Schulwegen bis Oktober 2023

Sicherheit auf hessischen Schulwegen - Hessen alarmiert: Fast 5.000 Kinderunfälle auf Schulwegen bis Oktober 2023
Schulwege in Hessen bleiben gefährlich: Fast 5.000 Unfälle mit Kindern und Jugendlichen bis Oktober
In Hessen sind die Schulwege weiterhin mit hohen Risiken verbunden – bis Oktober dieses Jahres wurden fast 5.000 Unfälle mit Kindern und Schüler:innen registriert. Lehrer:innen und Sicherheitsexpert:innen nennen rücksichtsloses Fahren, falsches Parken und das Chaos durch sogenannte "Elterntaxis" als größte Gefahrenquellen. Nun reagieren die Kommunen mit neuen Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen.
Bis Ende Oktober verunglückten in Hessen 4.764 junge Menschen auf dem Weg in Kita, Schule oder Universität – ein Kind starb dabei. Fast eine Million Kinder und Jugendliche in der Region sind über die Gesetzliche Unfallversicherung Hessen automatisch für diese Wege versichert.
Siegfried Brockmann, Unfallforscher der Björn-Steiger-Stiftung, warnt, dass die Gefahren weit über die Schultore hinausreichen. Er betont, dass die gesamten Schulwege sicherer gestaltet werden müssten, nicht nur die unmittelbare Umgebung der Einrichtungen. Ansgar Hegerfeld vom ADFC Hessen (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) pflichtet ihm bei und sieht vor allem Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, als größte Sicherheitsrisiko.
Als Reaktion wird Frankfurt fünf "Schulstraßen" einrichten: Zu Beginn des Unterrichts werden wichtige Zufahrtswege für eine Stunde für den Verkehr gesperrt. Groß-Umstadt und Hattersheim planen weitergehende Änderungen, darunter Tempo-30-Zonen in Straßen wie der Richer-Straße, der Breiten Gasse, dem Mörsweg und der Odenwaldstraße in Wiebelsbach. Zudem sollen Radwege ausgebaut, sichere Querungshilfen geschaffen und verkehrsberuhigte Bereiche um Schulen und Kitas eingerichtet werden.
Expert:innen verweisen zudem auf mangelhafte Infrastruktur und riskantes Verhalten von Schüler:innen als weitere Risikofaktoren. Langfristig gelte der flächendeckende Ausbau von Tempo-30-Zonen in besonders gefährdeten Bereichen als wirksamste Lösung.
Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, die Unfallzahlen durch verlangsamten Verkehr und bessere Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zu senken. Angesichts von fast 5.000 Vorfällen allein in diesem Jahr steht die Politik unter Handlungsdruck. Jetzt geht es darum, die Pläne schnell umzusetzen – bevor weitere Kinder in Gefahr geraten.

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