Harburgs düstere Bilanz: Gewalt und Diebstahl nehmen dramatisch zu
Harburgs düstere Bilanz: Gewalt und Diebstahl nehmen dramatisch zu
Kriminalität im Bezirk Harburg steigt 2023 weiter an
Die Zahl der Straftaten im Hamburger Bezirk Harburg nimmt in diesem Jahr weiter zu.
- Juni 2023, 19:11 Uhr
Im Hamburger Bezirk Harburg ist die Kriminalität im ersten Halbjahr 2023 deutlich angestiegen. Wie aus offiziellen Statistiken hervorgeht, gab es im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der gemeldeten Straftaten um 18,5 %. Während einige Deliktbereiche rückläufig waren, nahmen die meisten Kriminalitätsformen deutlich zu.
Besonders stark stieg die Gewaltkriminalität: Mit 2.014 Fällen verzeichnete die Polizei hier einen Anstieg um 20,2 %. Raubdelikte nahmen sogar um 38,9 % zu und erreichten innerhalb von nur drei Monaten 50 Vorfälle. Auch Sexualstraftaten stiegen um 18,6 % – von 70 auf 83 Fälle. Schwere Sexualdelikte wie Vergewaltigungen nahmen zwar um 60 % zu, blieben jedoch mit acht Fällen auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Deutlich zugenommen haben vor allem Diebstahlsdelikte. Autodiebstähle verdoppelten sich nahezu und stiegen von 22 auf 46 Fälle. Fahrraddiebstähle folgten einem ähnlichen Trend und erhöhten sich von 104 auf 209 Vorfälle. Besonders dramatisch war der Anstieg bei Moped- und Motorraddiebstählen, die um 160 % auf 26 Fälle explodierten. Auch Einbrüche in Kraftfahrzeuge nahmen um 8,5 % zu – hier wurden 369 Straftaten registriert.
Nicht alle Deliktbereiche entwickelten sich jedoch negativ. Wohnungseinbrüche gingen deutlich um 36,1 % zurück. Auch Sachbeschädigungen nahmen leicht ab: Die Fallzahlen sanken um 17 auf 431, was einem Rückgang von 3,8 % entspricht.
Die Polizei führt den allgemeinen Anstieg der Kriminalität unter anderem auf die Lockerung der Corona-Beschränkungen zurück. Mit der Rückkehr zum normalen öffentlichen Leben hätten sich auch die Gelegenheiten für Straftaten erhöht.
Die aktuellen Zahlen zeigen ein gemischtes Bild der Kriminalitätsentwicklung in Harburg. Während Einbrüche und Sachbeschädigungen zurückgingen, stiegen Diebstähle, Gewalt- und Sexualdelikte deutlich an. Die Behörden beobachten die Lage weiterhin genau, da sich die Beschränkungen weiter lockern.
