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Eine Stadtansicht mit zahlreichen Gebäuden, Bäumen, einem Berg im Hintergrund, einem klaren Himmel, einem elektrischen Mast mit Drähten und Grünfläche im Vordergrund.

Dragon Flight in die Insolvenz

Drachenflug in die Insolvenz

Ein schwer verschuldeter Hamburger Pionier meldet Zahlungsunfähigkeit an. Ein herber Rückschlag für die Höhenwindenergie – doch es gibt Hoffnung.

  1. Dezember 2025, 08:16 Uhr

Stichworte: Klimawandel, Industrie, Umweltwissenschaften, Finanzen

Die Skysails Power GmbH, ein Hamburger Vorreiter auf dem Gebiet der Höhenwindenergie, hat Insolvenz angemeldet. Das weltweit führende Unternehmen dieser Branche stellte den Antrag beim Amtsgericht Hamburg, nachdem es nicht gelang, dringend benötigte Investorengelder zu sichern. Trotz seiner innovativen Ansätze zwangen finanzielle Engpässe das Unternehmen nun in das gerichtliche Verfahren.

Der Niedergang kommt, obwohl Skysails Aufträge im zweistelligen Millionenbereich vorweisen konnte. Allein 2023 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 8,5 Millionen Euro, wodurch sich das kumulierte Defizit auf 29,6 Millionen Euro erhöhte. Selbst mit Fördermitteln des Bundeswirtschaftsministeriums und regionaler Unterstützung waren die finanziellen Belastungen nicht mehr zu stemmen.

Skysails hat sich auf die Nutzung von Höhenwinden spezialisiert – mithilfe eines automatisierten Drachen-Systems, das Strom erzeugen soll. Die Technologie zielt darauf ab, langfristig „die größte Quelle erneuerbarer Energie“ zu erschließen, wie es das Unternehmen formuliert. Die Aktivitäten umfassen einen Produktionsstandort in Seevetal (Niedersachsen) sowie ein Forschungszentrum in Klixbüll (Nordfriesland).

Der Hamburger Anwalt Tjark Thies wurde nun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das Unternehmen äußerte die Hoffnung, durch eine Restrukturierung gestärkt aus der Insolvenz hervorzugehen.

Die Insolvenzanmeldung bedeutet einen herben Dämpfer für Skysails, das sich als Speerspitze der Höhenwindenergie-Innovation positioniert hatte. Die anstehenden juristischen Schritte werden zeigen, ob es dem Unternehmen gelingt, seine Finanzen zu stabilisieren und die Entwicklung seiner Technologie für erneuerbare Energien fortzuführen. Das Ergebnis wird auch die Zukunft der Mitarbeiter und der laufenden Projekte in Seevetal und Klixbüll entscheiden.