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Ein aufgeschlagenes Buch mit Schrift darauf.

BayWa Aktie: Black Book-Eintrag

BayWa-Aktie: Eintrag ins Schwarzbuch

Vorspann: Die BayWa AG steckt in einem Dilemma: Während die Führungsetage durch Vermögensverkäufe dringend benötigte Liquidität generiert, landet das Unternehmen im „Schwarzbuch Börse 2025“ der Aktionärsvertreter. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) führt den Niedergang des Traditionsunternehmens auf jahrelange Fehlsteuerung zurück. Gleichzeitig jedoch...

Veröffentlichungsdatum: 21. Dezember 2025, 23:57 Uhr MEZ

Schlagwörter: Finanzen, Wirtschaft, Politik, Allgemeine Nachrichten

Artikeltext: Die BayWa AG durchläuft unter neuer Führung einen tiefgreifenden Umbruch. Seit dem 1. März 2025 steht mit Dr. Frank Hiller ein neuer Vorstandsvorsitzender an der Spitze, an seiner Seite agiert Prof. Dr. Matthias J. Rapp als Finanzvorstand. Ihr Ziel: das Unternehmen zu stabilisieren und die Bankverbindlichkeiten bis Ende 2028 um rund vier Milliarden Euro abzubauen.

Um dringend benötigte Mittel zu beschaffen, trennt sich der Konzern von Erneuerbare-Energien-Assets – doch der Ruf leidet. Die jüngste Aufnahme in das „Börsen-Schwarzbuch 2025“ der Aktionärsschützer verschärft die Sorgen der Anleger weiter.

Laut der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sind die finanziellen Probleme der BayWa das Ergebnis jahrelanger Misswirtschaft. Nun steht das Unternehmen vor einer Gratwanderung: Einerseits muss es durch Vermögensverkäufe Liquidität schaffen, andererseits gilt es, tief verwurzelte Defizite in der Unternehmensführung zu beheben.

In den vergangenen Monaten hat die BayWa r.e. mehrere Märkte verlassen. In Japan verkaufte das Unternehmen sein gesamtes Solarportfolio – über 60 Megawatt – an Virya Energy. In Großbritannien gingen zwei Solarparks, Clump Farm und Yanel Solar Farm (zusammen 121 Megawatt), an Capital Dynamics. In den Niederlanden wurde das schwimmende Solarprojekt Skuûlenboarch mit 46 Megawatt an ein lokales Konsortium veräußert.

Diese Verkäufe bringen zwar kurzfristig frisches Kapital, entlasten die langfristige Schuldenlast des Konzerns jedoch kaum. Die Aufnahme in das „Börsen-Schwarzbuch 2025“ unterstreicht die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Corporate Governance und belastet die Aktienperformance zusätzlich.

Die BayWa-Führung setzt weiter auf Vermögensverkäufe, um den finanziellen Druck zu mindern. Der Restrukturierungsplan sieht vor, die Schulden innerhalb von drei Jahren um vier Milliarden Euro zu reduzieren. Doch der Ruf des Unternehmens und der Aktienkurs bleiben durch die Folgen vergangener Fehlsteuerung und Governance-Kritik belastet.