Bodo Ramelow warnt vor dem Verlust des Gemeinschaftsgefühls in Deutschland

Admin User
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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Ampeln, Fenstern, einigen Fußgängern, Autos und einem Himmel.

"Konsum füllt keine Leere" - Ramelow ruft zu mehr Begegnungen auf - Bodo Ramelow warnt vor dem Verlust des Gemeinschaftsgefühls in Deutschland

Bodo Ramelow, Vizepräsident des Bundestags und prominenter Politiker der Linken, hat sich zur Erosion des Gemeinschaftslebens in Deutschland geäußert. Der ehemalige Thüringer Ministerpräsident verwies auf den Rückgang von Dorfläden, örtlichen Kneipen und sinkende Kirchgangszahlen als Anzeichen für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel.

Ramelow, ein bekennender Protestant und Sprecher seiner Partei für Kirchenfragen, nannte die Digitalisierung als treibende Kraft hinter dem Rückgang persönlicher Begegnungen. Zwar verbinde die Technologie die Menschen virtuell, doch ersetze sie selten den Wert echter zwischenmenschlicher Kontakte, argumentierte er. Seinem Standpunkt nach könne Konsum allein das menschliche Bedürfnis nach geteilten Erlebnissen nicht erfüllen.

Der erfahrene Politiker, der fast ein Jahrzehnt lang die Thüringer Regierung führte, stellte zudem einen Rückgang der Kirchbeteiligung fest. Gleichzeitig beobachtete er, dass die Menschen weiterhin nach gemeinschaftlichen Momenten streben. Als positives Beispiel lobte er die katholische Laiengemeinschaft Sant'Egidio, die mit freiwilligen Projekten die öffentliche Verbundenheit fördert. Ramelow rief zu gesellschaftlichen Anstrengungen auf, um Individualismus und Materialismus zu überwinden. Seine Äußerungen fallen in eine Zeit, in der er weiterhin für Politiken wirbt, die Gemeinschaftsbande in einer zunehmend zersplitterten Welt stärken.

Ramelows Aussagen unterstreichen die wachsende Sorge um den Verlust traditioneller Begegnungsstätten. Er hat sowohl Politiker als auch Bürger aufgefordert, neue Wege zu finden, um den sozialen Zusammenhalt wiederaufzubauen. Der Fokus müsse sich seiner Meinung nach von Konsum hin zu sinnvollen zwischenmenschlichen Beziehungen verschieben.