Bayerns historische Schätze verschwinden – wer stimmt über den traurigsten Abriss 2023 ab?

Heimwehr sucht 'Abbruch des Jahres' - Bayerns historische Schätze verschwinden – wer stimmt über den traurigsten Abriss 2023 ab?
Bayerischer Landesverein für Heimatpflege warnt vor Verlust historischer Gebäude
Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege macht auf den fortschreitenden Verlust historischer Bauten in der Region aufmerksam. Jahr für Jahr verschwinden alte Gasthäuser, Kirchen und Wohnhäuser, um modernen Neubauten Platz zu machen. Nun ruft der Verein die Bevölkerung auf, über die bedauerlichsten Abrisse des Jahres 2023 abzustimmen.
Mit der jährlichen Kampagne ‘Abriss des Jahres’ lenkt die Organisation die Aufmerksamkeit auf Gebäude, die einst das Gesicht bayerischer Städte und Dörfer prägten. Im vergangenen Jahr beteiligten sich fast 1.700 Menschen an der Abstimmung und verliehen den unrühmlichen Titel einem jahrhundertealten Handwerkerhaus in Landshut. In diesem Jahr stehen zwölf abgerissene Bauwerke zur Wahl – das Online-Voting läuft noch bis zum 11. Januar.
Besonders alte Gasthäuser nehmen in den lokalen Gemeinschaften eine Sonderstellung ein: Sie dienen als soziale Treffpunkte und prägen den Charakter einer Stadt. Doch viele von ihnen wurden abgerissen, was beim Verein auf scharfe Kritik stößt. Rudolf Neumaier, der Geschäftsführer der Organisation, bezeichnet den Trend als eine ‘Tragödie’. Die Kampagne deckt zudem Lücken im Denkmalschutz auf. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Vereins, betont, dass das bauliche Erbe zentral für die bayerische Identität sei. Durch die Vorstellung dieser Verluste will die Gruppe kommunale Entscheidungen hinterfragen, die vermeidbare Abrisse ermöglichen.
Die Abstimmung der Öffentlichkeit entscheidet, welcher Abriss als der bedauerlichste des Jahres 2023 gelten soll. Mit der Aktion möchte der Verein das Bewusstsein für Gebäude schärfen, die einst die örtliche Landschaft prägten. Langfristig hofft man, den Schutz des verbleibenden architektonischen Erbes Bayerns zu stärken.
